Letztes Update: 8. Februar 2024

Das sogenannte Sissy Play bezeichnet ein erotisches Rollenspiel, bei dem eine männlich identifizierte Person in die Rolle einer Frau schlüpft. In den meisten Fällen basiert die Feminisierung auf eine Affinität zu Crossdressing oder findet im Rahmen einer BDSM-Beziehung statt.

Eine „Sissy“ ist also eine männliche Person, die sich der Feminisierung unterzieht und sich betont weiblich gibt, was sowohl durch Kleidung als auch Verhalten zum Ausdruck gebracht wird. Der Kink ist geprägt durch den Wunsch nach Demütigung und sexueller Erniedrigung.

Sissy Play

Additiv schminkt sich beim demütigenden Sissy Training die Sissy mit einem auffälligen Make-up, um so feminin wie möglich zu erscheinen. So lassen sich Sissies gerne wie ein Dienstmädchen behandeln. Im Vordergrund steht der Wunsch nach Demütigung und sexueller Erniedrigung. Die Person empfindet Lustgewinn dadurch, dass sie vorgeführt und ausgelacht wird. Eine Sissy genießt es beispielsweise, zu bi- und homosexuellen Handlungen und passivem Analsex gezwungen zu werden.

Diese klischeehaften Rollen werden vorzugsweise beim Sissy Play porträtiert

Eine Sissy nimmt sich bevorzugt übertriebene Frauenbilder zum Vorbild, wobei dem Spektrum keine Grenzen gesetzt sind. Zwischen einem mädchenhaften Erscheinungsbild bis hin zu dem einer Prostituierten, kann das so ziemlich alles umfassen. Auch die Rolle der Kammerzofe aus dem 17. Jahrhundert dient in einigen Fällen als Vorlage.

Bestimmt der dominante Partner beim Sissy PlayKleidung und Verhalten der Sissy, spricht man von Zwangsfeminisierung. Diese erfolgt nach Absprache und ist Bestandteil der BDSM-Szene. In seltenen Fällen wünscht sich der devote Teil einer Sissy durch Gewalt gedemütigt und abgerichtet zu werden. Zusätzlich können Entführungs- und Kastrationsfantasien auftreten.

So kleidet sich die Sissy für das Rollenspiel

Bei der „Sissification“ ist die männliche Person bestrebt, sich gemäß stereotypischer Frauenbilder zu stylen. In einem überzeichnetem Verhalten präsentiert sie sich betont mädchenhaft. Um seinem Kink Ausdruck zu verleihen, bedient sich der Mann verschiedener femininer Kleidungsstile. Nachstehend sind die signifikantesten aufgeführt:

  • Damenstrümpfe oder Strapse
  • Damen- und Reizunterwäsche
  • Gummi- oder Latexwäsche
  • Miniröcke
  • Perücken
  • Korsetts
  • Petticoats
  • Falsche Brüste
  • Stilettos und Pumps

Wo liegt der Unterschied zu Transpersonen?

Das Tragen femininer Kleidung steht beim Sissy Play nicht an erster Stelle. Vielmehr geht es der Person darum, zu diesen Kleidungs- und Verhaltensweisen gezwungen zu werden. Sie möchte für nicht angemessenes Verhalten bestraft werden. Demütigung und Lächerlichkeit definieren den Stimulus des Rollenspiels und genau dort ist die Grenze zu Transpersonen.

Per Definition sind Transgender Menschen, bei denen Geschlecht und körperliche Merkmale nicht übereinstimmen. Bei „Trans“ handelt es sich nicht um eine sexuelle Orientierung, sondern um die Anpassung des Geschlechts an die Identifikation.

Woran erkennt eine männliche Person, dass sie Sissy Play mag?

Wen der Gedanke an die Infragestellung seiner Männlichkeit erregt, könnte einen latenten Wunsch zur Sissification haben. Noch deutlicher wird es, wenn sexuelle Fantasien bestehen, in denen sich der Mann wie eine Frau oder ein junges Mädchen behandeln lässt. Grundsätzlich steht hier das Herabsetzen der Männlichkeit im Vordergrund.

Indem sich die betroffene Person in einer stereotypischen Frauenrolle erniedrigen lässt, empfindet sie Lust und Befriedigung. Wer eine Neigung dazu hat, muss sich nicht schämen. Inzwischen offeriert das Internet hinreichend Seiten und Plattformen, um mit Menschen in Kontakt zu treten, mit denen man seinen Kink ausleben kann.

Was sollte bei der Auswahl des Sissy-Partners beachtet werden?

Sissy Play Partner Wahl

Bei der Auswahl des Partners wird jede Sissy ihre eigenen Vorstellungen und Wünsche haben. Allerdings sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass es sich bei Sissification um eine Form der Feminisierung handelt, die mit psychischen Erniedrigungen einhergeht.

Zwar besteht beim Sissy Play genau darin der Reiz, doch bei dauerhafter Praktizierung können in einigen Fällen mentale Erschöpfungszustände oder depressive Verstimmungen auftreten. Es sollte also sichergestellt werden, dass ein Partner ausgewählt wird, der Rücksicht auf die seelische Verfassung der Sissy nimmt. Außerdem sollten im Vorfeld Grenzen festgelegt und respektiert werden. Im BDSM-Bereich gibt dazu auch entsprechende BDSM-Regeln.

Welcher Typus passt am besten zu einer Sissy?

Bei der Sissy handelt es sich um eine devote und unterwürfige Rolle, die einen Partner mit gegenteiligen Merkmalen favorisiert. Aus dem Bereich des BDSM passt hier beispielsweise ein „Top“, also eine sehr dominante Person, die psychische und körperliche Überlegenheit praktiziert.

Auch der „Dom“ oder die „Domme“ eignet sich hervorragend als Partner für eine Sissy. Diese Personen übernehmen die physische, emotionale und in manchen Fällen sogar die spirituelle Kontrolle innerhalb eines Rollenspiels oder einer Beziehung. Somit ist eine „Domme“ oder ein „Dom“ die ideale Ergänzung für die servile Haltung einer Sissy.

Hier wird das Sissy Play von einer praktizierenden Sissy vorgestellt (auf Englisch):

Wenn die Feminisierung zu einem dauerhaften Zustand wird

In einigen Fällen übernehmen feminisierte Männer die weibliche Rolle vollständig und integrieren diese in ihre Beziehung. Markiert wird der Übergang vom Rollenspiel zur Realität meist dadurch, dass die Sissy einen selbstgewählten Frauennamen für sich im Alltag beansprucht und beispielsweise den Haushalt übernimmt.

Die neue Rolle wird vollständig ausgelebt, sodass weibliche Verhaltensweisen und femininer Kleidungsstil das äußere Erscheinungsbild der Sissy definieren. Die Partnerin oder der Partner übernehmen dann den dominanten Part in der Beziehung, was sich auch in sexuellen Praktiken wie passiver Analverkehr mittels eines Strap-ons widerspiegeln kann. Diese Form der Feminisierung kann sowohl zu einem befristeten als auch dauerhaften Zustand werden.